Die Felda Lüge

Felda ist wieder in den Moderwald eingezogen

Felda möchte ihre Geschichte selbst erzählen

nachdem man sie im Internet als Sache verschleudern wollte, sie als extrem aggressiv, futterneidisch und kinderfeindlich tituliert hat. Felda sei als Familienhund nicht mehr tragbar und schließlich nun nur noch eine SACHE !!!

 

 

Hallo ich bin Felda, das war ich im Februar 2012 mit knapp 9 Monaten.

 

 

 

Sagen Sie mal ehrlich, habe ich etwa ausgesehen wie ein Elektrogerät ?

 

Sicher nicht.. ein Elektrogerät hat doch keine Gefühle, ICH schon.

 

Letzte Woche bin ich wieder in den Moderwald "gezogen" , bzw. man hat mich nach 1,5 Jahren, ohne großen Abschied, zurück verkauft.

 

Meine - bis letzte Woche Besitzerin - drohte sogar mich im Internet zu verschleudern und viele, liebe Menschen haben 3 Tage um mein Verbleiben gebangt.

 

Aber die Geschichte... MEINE Geschichte von vorne:

 

Als ich 9 Monate alt war hat sich für mich, damals hieß ich noch Felda, eine sehr nette, junge und traurige Frau gemeldet. Ihr Berner Sennenhund musste nach einer schweren Krankheit eingeschläfert werden und nun fehle ihr ein Hund. Alles schien perfekt und so durfte ich Anfang März 2012 zu der Frau und ihrer Familie.

 

Wissen Sie... ich habe mich ganz dolle gefreut und alles war mächtig spannend.

 

Ich bekam den Namen Flocke, weil ich mit meinem weißen, langen Fell genauso aussah. Juhuuuu ich war ihr Flöckchen... ihr geliebter Hund.

 

Ab und an telefonierte meine Menschen-Mama aus dem Moderwald mit der Frau und es hieß immer mir geht es gut.

 

Ende August 2012 zog dann ein weiterer Havaneser bei der Frau ein und es kamen die ersten Anmerkungen, dass ich vielleicht doch nicht so in ihre Familie passe.  

 

Wissen Sie... mein Bruder hatte viel schöneres Haar und war auch ansonsten viel lieber erzählte die Frau dann immer. Er kam auch als Welpe und nicht wie ich mit schon 9 Monaten. Dafür hat er aber auch eine genetische Knickrute, die die Pläne der Frau zunichte machen wird.

 

 

 

 

Wissen Sie.... ich konnte das nicht verstehen, ich dachte immer sie liebt mich genauso.

 

Nach fast einem Jahr PASSTE ich aber irgendwie  nicht mehr.

 

Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald war natürlich besorgt um mich und hat Hilfe angeboten, denn die Frau erzählte plötzlich schreckliche Dinge über mich.

 

Wissen Sie ... wenn ich die Menschensprache könnte, dann hätte ich mich wehren und allen erzählen können, dass das gar nicht stimmt.

 

Die Frau erzählte dramatisch

- ich greife Hunde an.

- Kinder -besonders mit Lauf- oder anderen Rädern- würde ich aggressiv verbellen und man           könne sie nur vor einem Biss bewahren, weil man mich anleint.

 

- ich wäre futterneidisch, eifersüchtig und würde beißen

 

- Ausflüge in die Stadt seien unmöglich, da ich alles und jeden verbelle, so dass man mich nicht      mehr mit mitnehmen könne

 

Wissen Sie ... meinen Bruder, den hat die Frau mitgenommen. Sie meinte ja immer, er sei lieber, süßer, braver und mit mir ginge das plötzlich alles nicht mehr.

 

Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Man hat mich doch mal geliebt, ich war doch mal ihre Schneeflocke.. ihre geliebte Flocke.

 

Mein zugezogener "Bruder", der war aber perfekt. Naja, der ist ja auch noch klein und kommt erst in die Pubertät.

 

Mitte August 2013 wurde dann mitgeteilt, dass ich als Familienhund nicht mehr tragbar sei.

 

Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald hat dann angeboten mich zu sich zu nehmen, um nach meiner Sozialisierung zu schauen. Ihr war klar, dass hier seitens der Frau schwere Halterfehler vorliegen müssen.

 

Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald konnte das nämlich alles nicht glauben, dass ich angeblich so eine Bestie sein sollte.

 

Wissen Sie ... ich hatte Glück... da gab's noch jemandem der mir loyal war, der nicht glauben konnte was die Frau erzählt hat.

 

Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald hat dann angeboten mich zu sich zu nehmen und zu trainieren. Dafür wollte sie 5,-- Euro pro Tag inklusive Übernachtung, Futter, Aufenthalt.

 

Das ist nun kein Schreibfehler - 5,-- Euro -.
Eine Trainereinzelstunde kostet heutzutage schon 30,-- Euro. Eine Hundepension 12,-- Euro ohne , 18,-- Euro mit Übernachtung.

Mit den 5,-- Euro pro Tag wollte meine Menschen-Mama aus dem Moderwald, die Frau lediglich in die Pflicht nehmen, die jeder anständige Hundehalter ohne weiteres bezahlen würde, wenn man ihm Hundevollpension + Einzeltrainerstunden anbieten würde.

 

Die Frau hat das aber nicht eingesehen... und ihr Mann auch nicht..., er verglich mich mit einer Ware aus einem großen Elektrofachhandel, welcher damit wirbt, dass man doch nicht blöd ist... und so eine Sache (ich) muss man schließlich innerhalb von zwei Jahren kostenlos reparieren.

 

Wissen Sie... die Familie, die mich mal ihre Schneeflocke genannt hat, schrieb nun meiner Menschen-Mama aus dem Moderwald ich sei nur noch eine Sache.. und mein Kauf sei dem Kauf eines Elektrogerätes gleichzusetzen.

 

Zitat E-Mail:

<<Ich sehe den Kuaf von Flocke genauso, als wenn ich mir beim xxx ein Elektrogerät kaufe. >>

 

und wenn ich nicht den Erwartungen entspreche und aber (leider) nicht defekt bin, dass man mich dann wenigstens ungeniert weiterkaufen darf.

 

Zitat E-Mail:  

<<Ist die Sache nicht defekt, sondern entspricht sie nicht meinen Erwartungen, so kann ich diese Sache frei weiter verkaufen, ohne xxx zu fragen.>>

 

Wissen Sie ... wie weh das tut, dass ich für meine Menschen-Eltern, die mich ausgesucht haben, deren Schneeflocke ich einmal war (bis mein Bruder dazu kam) plötzlich nur noch eine Sache war ?

 

Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald saß Stunden vor dem PC und hat alle Inserate nachgeschaut, da die Frau ja meinte: "Und nun setz ich Flocke ins Internet zum Verkauf."

 

3 lange Tage, in denen niemand wußte wo ich war, wie es mir geht und ob ich nicht doch schon an den Bestbietenden verschleudert worden bin... weil Geld... Geld war der Frau ganz wichtig... damit sie mit mir kein Minus macht.

 

Nach einem herzlosen Verhandlungsmarathon und ungewissen Stunden durfte ich dann endlich wieder in den Moderwald ziehen. 

 

Wissen Sie ....

 

Ich hieß einmal Felda, dann nannte man mich Flocke und am Ende war ich ein Elektrogerät mit angeblichen Mängeln... man wollte den Garantieschein ziehen, damit eventuell kurz vor Ablauf ein neues Gerät angeschafft werden kann.

 

Ich sollte auf den Schrott, nachdem man mir die Stecker der Fröhlichkeit gezogen hat, weil der neue Hund besser funktioniert.

 

Nein

 

ICH BIN Felda... und ich weiß nun wieder wer ich bin.

 

ICH bin ein Hund mit Bedürfnissen, mit Gefühlen, ein Hund der gerne kuschelt, der Gassi möchte, der nicht einmal geliebt und einmal ungeliebt sein möchte je nach Tageslaune... ICH BIN FELDA... und ich habe es verdient mehr zu sein als ein Elektrogerät... ich bin ein Lebewesen und keine Sache.

 

Meine Mama Moderwald wacht nun wieder über mich und alles ist gut... hier darf ich wieder Hund sein.

 

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Meine Menschen-Mama aus dem Moderwald möchte nun mitteilen wie ich wirklich bin:

 

 

Am letzten Samstag war es soweit: Flocke ist wieder im Moderwald.

Das heißt, eine Schneeflocke bekam ich nicht. Kurz geschnitten, etwas angepummelt, mit langen Krallen und leicht angefilzt, erinnerte sie mich eher an grauen Schneematsch in der Gosse.

 

Aber ihre Freude war groß. Auch ihre Mama Käthe, war richtig freudig erregt. Von Aggressionen keine Spur.

Wir haben sie auch nicht mehr Flocke gerufen, sondern wieder Felda.
Nichts soll sie mehr an die 1,5 Jahre, die sie weg war, erinnern. 

Die abendliche Gassirunde verlief harmonisch und aufmerksam, ohne Halsband und Leine. Beim Fressen war sie zurückhaltend und eher unsicher.

 

Völlig verunsichert war sie, als wir alle ins Schlafzimmer zum Schlafen gingen. Damit konnte sie nun gar nichts anfangen und blieb erst einmal auf dem Flur.

 

Habe ich schon erwähnt, dass Hunde das Leben ihres Besitzers spiegeln?

 

Nach 1 Woche hat sich immer noch keine Aggression gezeigt, weder Menschen noch Tieren gegenüber.


Ich mag es ja nicht wirklich, wenn man den Havaneser als Wundertüte bezeichnet, aber Felda ist wirklich eine!

 

Nach einer ausgiebigen Pflege, einem Reinigungsbad mit 3 Shampoo-Gängen und einem normalen Hundealltag, ist meine "alte" Felda, optisch zum Vorschein gekommen.

Ihr Verhalten gibt keinen Anlass zur Resozialisierung. Felda spielt und tollt mit Hund und Katz , sowie das sie sich gerne auf Pümi's Schoss legt ohne ihr die Arme abzubeissen oder das sonst irgendeine angebliche Bestie in ihr zum Vorschein kommt.

 

Bislang kann ich keinen der Vorwürfe bestätigen, die es rechtfertigen würden, einen "geliebten" Hund abzugeben. 

 

Die Bilder sprechen für sich.


Dann kam Enni....

 

 

Der Plan war ja, dass Felda bei uns bleibt. Aber meistens kommt es anders und zweitens als man plant, denn nach 3 Wochen hatten wir Besuch von Enni (eine Hilde-Tochter) und ihrer Familie.
Die eher zurückhaltende Enni hat sich spontan in Felda verliebt und Felda in Enni.

Mmmmh....das Frauchen wollte schon immer einen 2ten Hund-aber bitte KEINEN WEIßEN-, das Herrchen war GEGEN 2 Hunde, die Tochter wollte eigentlich nochmal einen WELPEN....mmmmhh und was machte Enni ?... Enni verliebte sich in Felda... so wie sie ist... weiß, kein Welpe und ein Zweithund...!

Nicht der Mensch hat hier entschieden sondern Enni. Die, von der man dachte, sie sei der geborene Einzelhund.

Am Abend kam der Bettelanruf. Weil Enni so lustig und glücklich mit Felda war und umgekehrt, könnte Felda doch dort einziehen, bitte, bitte. Und weil wir wirklich viel und engen Kontakt mit Enni und ihrer Familie haben, zog Felda -jetzt Faari- am darauf folgenden Wochenende ein.

Nach ein paar Einzelstunden war Felda DER Traumhund. Enni ist seitdem auch aufgeschlossener und die Familie ist perfekt und überglücklich.

Aus der abgeschobenen Flocke, ist Faari die Globetrotterin geworden. Sie ist, wie Enni, überall dabei. Die beiden sind wie A... und Eimer , anders kann man das nicht beschreiben :-)

Norwegen mit dem Wohnmobil hat sie bereits mehrfach bereist und sie kennt Ecken in Deutschland, die mir völlig fremd sind. Campingplatz, Hotels, Pensionen und Familienbesuche... überall ist sie gern gesehen und benimmt sich tadellos. Ihr Fell ist lang und seidig, sie hat wieder eine sportliche Havaneserfigur und wird aus tiefstem Herzen geliebt.

Wenn es so kommt wie es kommt und das Schicksal dann die vorbei schickt, die es sein sollten... dann... ja dann.... muss man Pläne, Pläne sein lassen, auf den Ruf des Herzens (Enni und Felda) hören und dem Schicksal nachgeben.

Felda ist angekommen... auf Umwegen .... aber definitiv angekommen, sie lebt in ihrem neuen Zuhause mit ihrer Seelenverwandten Enni und bei einer Familie, die sie unendlich liebt

 

Ich danke aus tiefstem Herzen Enni's Familie und für die Anteilnahme an Felda's Geschichte, die ein so glückliches Ende gefunden hat.